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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 288

1903 - Essen : Baedeker
288 Die deutschen Kolonien unter Kaiser Wilhelm Ii. breite und 7100 qkm umfassende Zone als neutral erklärt worden ist, innerhalb welcher die chinesische Regierung keine Anordnung ohne die vorherige Zustimmung Deutschlands treffen darf. Wenn irgend ein Punkt an der chinesischen Küste durch Bau von Eisenbahnen, Ausbeutung von Minen und Förderung des ^Handels für die deutschen Interessen von Bedeutung ist, so ist es Kiautschou, weil mau von dort aus einen ganz neuen und stark bevölkerten Teil Chinas erschließen und auch ans weiteren Gebieten den Verkehr dort- hin lenken kaun. Von höchster Wichtigkeit aber ist es, daß Deutschland nun gleich andern Mächten einen Stützpunkt für Handel und Schiffahrt in den chinesischen Gewässern besitzt. Fig 70. In der Postagentur zu Lome im Togo land. Dieser wertvollen Erwerbung, welche die lebhafteste Zustimmung des deutschen Volkes fand, schloß sich schon im Jahre 1899 ein neuer kolonialer Erfolg au. Bereits im Jahre 1885 hatte Deutschland Ansprüche auf die im Stillen Ocean liegenden Karolineninseln erhoben, denen indessen Spanien ältere Anrechte entgegensetzte. Damals wurde diese Inselgruppe durch den Schiedsspruch des Papstes Spanien zugesprochen. Nachdem nun diese Macht durch einen unglücklichen Krieg mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika den größten und wichtigsten Teil ihres Kolonialbesitzes verloren hatte, hielt die deutsche Regierung den Augenblick für gekommen, die Karolinen, die für Spanien wertlos geworden waren, käuflich zu erwerben. Der Kaufpreis von 17 Millionen Mark wurde ohne Zögern vom deutschen Reichstag bewilligt, und so kann sich Deutschland des Besitzes günstiger Häfen und wichtiger Stützpunkte im Großen Ocean erfreuen; ja dieser mäßige Gebietszuwachs ist

2. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 428

1903 - Essen : Baedeker
428 Die deutsch Flotte. lassen, daß aber die Bereitstellung einer tüchtigen Kriegsflotte neben Geld auch Zeit erfordert. Da die in der Hast geschaffene Reichs- flotte weder Kriegs- noch lebensfähig war, so mußte der Bundestag ihre Auflösung beschließen. Einige Schiffe fanden Käufer; Preußen übernahm zwei Fahrzeuge, und der Rest der Schiffe mußte öffent- lich versteigert werden. Nachdem die deutsche Reichsflotte ein so klägliches Ende ge- nommen hatte, beauftragte König Friedrich 'Wilhelm Iv. von Preußen den Prinzen Adalbert, zur Verteidigung der Ostseeküste geeignete Schritte zu tun. Es wurde beschlossen, eine preußische Küstenflottille zu bilden, die im Kriege auch der Verteidigung des ganzen Reiches zu gute kommen sollte. Auch erwarb der König zur Anlage eines Kriegshafens von Oldenburg den Jadebusen. Seit- dem wuchs die preußische Marine langsam, aber stetig an. Allein auch i. J. 1864 vermochte sie nicht der dänischen Flotte wirksamen Widerstand zu leisten, so daß von letzterer die preußischen Ostsee- küsten blockiert wurden. Die Verfassung des Norddeutschen Bundes schuf eine Bundes-Kriegsmarine unter dem Oberbefehl des Königs von Preußen, und am 1. Oktober 1867 wurde an Stelle der alten preußischen Flagge die neue, jetzt noch gültige Kriegsflagge gehißt. Auf die Marine konnten jetzt größere Geldmittel verwandt werden, und ganz besonders wichtig für ihre Entwickelung war es, daß Preußen seit 1866 im Besitze des Kieler Hafens war, und daß nach fleißiger, zäher Arbeit der Kriegshafen an der Jade eröffnet wurde. König Wilhelm taufte den Platz am 17. Juni 186g „Wilhelmshaven“. Trotzdem war die junge Flotte im deutsch-französischen Kriege nicht im stände, die Blockade unserer Küsten zu verhindern. Der Seeverkehr war völlig abgeschnitten; unsere Handelsflotte war ge- lähmt, und viele Handelsschiffe wurden von feindlichen Kreuzern als Prisen aufgebracht. Daß die feindliche Flotte unsere Küste nicht angriff, kann nur dadurch erklärt werden, daß der Landkrieg schon kurz nach der Kriegserklärung eine für Deutschland erstaunlich günstige Wendung nahm. Aus den in diesem siegreichen Kriege gemachten Erfahrungen hat sich ergeben, daß Deutschland eine starke Angriffs flotte braucht, die den Feind von der Küste zu vertreiben vermag. 2. Zu den wichtigsten Aufgaben, welche das neue Deutsche Reich zu lösen hatte, gehörte daher der Ausbau einer Reichs- Kriegsflotte, welche mit dem Landheere vereint ihren vor- nehmsten Zweck, den Schutz des deutschen Landes gegen die An- griffe feindlicher Mächte, erfüllen konnte. Neben der Landesverteidigung fällt der Kriegsflotte der Schutz des Handels und der vom Handel bewegten landwirtschaftlichen und industriellen Güter zu (s. Nr. 126, 12g). Gar mannigfaltig sind unsere Beziehungen zu fremden Ländern; zahlreiche Produkte und Lebens- rnittel, welche der heimische Boden gar nicht oder in nicht ge- nügender Menge hervorbringt, beziehen wir vom Auslande, welches von uns wiederum mit Produkten unseres Landes, mit Werkzeugen und Maschinen versehen wird. Neben Kaffee, Petroleum, Gewürzen,

3. Meister Bindewald als Bürger - S. 130

1912 - Dresden : Köhler
130 Kaum ist das Werk vollendet, entstehen neue Kämpfe, diesmal im Innern?) Den politischen Kämpfen folgen wirtschaftliche. Bismarck er- kennt, daß der deutsche Arbeiter, Kaufmann und Lauer durch den bisherigen Freihandel wirtschaftlich bedroht wird. l879 geht er zum Schutz der vaterländischen Arbeit durch Zölle über. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel wachsen ins Riesen- hafte. An der Spitze des Reichs steht der ehrwürdige hohen- zoller. Er gehört dem herrscherhause an, das durch weises Ver- ständnis für die Bedürfnisse des deutschen Volks in drei Jahrhun- derten für des Reiches Zortschritt gearbeitet hat. Neidlos tritt er schützend neben die Geisteshelden, die ihm dienen. Er krönt sein Lebenswerk durch die soziale Gesetzgebung. Aber Professor Ulbricht ging weiter. Es kam ihm sehr darauf an, der gewerblichen Jugend Verständnis für die großen Aufgaben der Zukunft zu wecken, damit sie nicht urteilslos auf die Darstel- lungen der Zeitungen angewiesen sei, die die Erscheinungen des Eages ja oft durch die gefärbte Parteibrille betrachten. Er schilderte, wie es 1877—78 zum Kriege zwischen der Türkei und Rußland kam, in dem sich, wie einst im Krim- und später im japanischen Kriege zeigte, daß tiefgehende Unredlichkeit im Staatsbetriebe in der prüfungsstunde zum beschämenden Zusammenbruch führt. Den damals drohenden Weltkrieg verhinderte Bismarck durch den Berliner Kongreß. Rußland glaubte sich benachteiligt und suchte die Freundschaft Zrankreichs. Oer dadurch für Deutschland heraufziehenden Gefahr begegnete Bismarck damit, daß er 1879 das Schutzbündnis mit Gsterreich-Ungarn schloß, dem 1883 Italien beitrat. Dieser Bund, der Dreibund, hat uns den Frieden erhalten, obwohl Zrank- reich sich mit Rußland zum Z w e i b u n d einigte und später England sich diesen beiden Wächten zu einem Einverständnis (En- tente) näherte. Oie Achtung vor der Kriegsmacht des Drei- bundes, namentlich Deutschlands, schützt den Frieden Europas. So ist Deutschland in die w e l t p o l i t i k eingetreten. hier kann der Lehrer nach der Zeit, die ihm zur Verfügung steht, den Nampf mit vom und mit der Sozialdemokratie behandeln.

4. Meister Bindewald als Bürger - S. 128

1912 - Dresden : Köhler
128 Professor Ulbricht zeigte, wie Frankreichs Minister Thiers die Blicke seines Volkes auf die Rheingrenze lenkte. Dadurch er- wachte ein anderer Gedanke unter den Deutschen. Sie sangen: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein" und dachten nicht mehr an ein Aufgehen in der ganzen Menschheit. Man widmete sich den Bedürfnissen des deutschen Volkes. Ganz allmählich ist ein gewaltiger Umschwung im Wirtschaftsleben eingetreten, der fortan dem Leben der Völker die Richtung vorschreibt. Die Dampfmaschine und die Eisenbahn machen in allen Ländern aus vielen Meistern Fabrikbesitzer und aus Millionen von Gesellen Fabrik- arbeiter. Diese versuchen sich selbst zu helfen. Der Franzose proudhon fragt: „was ist Eigentum?" und antwortet: „Eigentum ist Diebstahl." Diese neue Partei stürzt 1848 den französischen Rönigsthron und richtet eine Republik ein. wie ein Blitz schlägt diese Runde in die Völker Europas ein, die fast alle unter dem Banne Metternichs stehen, der allem F ort- schrittwiderstrebt. Er wird jubelnd gestürzt. Wien und Berlin sehen Tage blutigen Aufstandes. Das deutsche Volk erlebt etwas herrliches: das Reich soll wiedererstehen, ein Rais er an seine Spitze treten! Doch der Erwählte, der Rönig Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen, nimmt die Rrone nicht an, sie ward ihm nicht auch von den Fürsten angeboten. Deutschlands Hoffnung zerrinnt. Schlimmes geschieht. Die erste deutsche Flotte, zum Rampfe gegen die dänischen Bedrücker Schleswig-Holsteins gerüstet, wird versteigert, nachdem sich fast 40 Millionen Deutsche vor 2 Millionen Dänen gebeugt haben. Der alte, rückschrittliche Bundestag lenkt wieder Deutschlands Geschicke von Frankfurt a. M. aus. Doch der Mann, dem Deutschlands Einigung zu danken ist, ist schon am Werke: Bismarck! wie horchten die jungen Männer auf im nächsten Vortrag! Napoleon Iii. war das Thema. Seine Entwicklung, seine Pläne, seine Mittel, sein Ziel ist erreicht: er ist Raiser der Franzosen. Da greift Bismarck in die Weltgeschichte ein. Preußen rettet Rußland vor völligem Zusammenbruch im Rrimkrieg 1854—56, der den

5. Meister Bindewald als Bürger - S. 129

1912 - Dresden : Köhler
129 Zaren von der ersten Stelle in Europa vertreibt und Napoleon Iii. dahinstellt. Bismarck erleichtert Italien 1859 die Einigung und erlöst Preußen allmählich aus der ö st e r r e i ch i s ch e n Abhängigkeit. Zn Rußland vertieft er als Gesandter die Zuneigung des Zaren für Preußen. Er durchschaut darauf in p a r i s die Lage Napoleons. Wilhelm I. wird 1861 Nönig von Preußen, er, der sein ganzes Leben lang an der v e r b e s s e - rung des Heeres gearbeitet hat, des Werkzeugs der Einigung und Größe Deutschlands. Oer Herrscher wird von seinem Volke nicht verstanden. Dreimal schickt er den widerstrebenden Landtag heim. Schon will er ver- zweifelt abdanken, da tritt, von ihm berufen, Bismarck an seine Seite. Der Meister zerbrach „die Form mit weiser Hand zu rechter Zeit". Oie Heeresreform wird ohne Be- willigung des Landtags durchgeführt. Bismarck zwingt D st erreich 1865 und 1864, mit ihm Schleswig-Holstein dem deutschen Volke zurückzugewinnen. Dann geht er daran, das Sehnen der Nation nach Einigkeit zu verwirklichen. Zm Hinblick auf die Zukunft werden die Gegner von 1866 als zu gewinnende Freunde geschont. Als Vorstufe des Reichs erscheint der Norddeutsche Bund 1866—1871. Die fortschrittliche Gesetzgebung gewinnt ihm das vertrauen ganz Deutschlands, das sich verbündet. Zu ganz anderer Entwicklung wird Krankreich unter Napo- leon Hi. gedrängt. Oie Hilfe, die die N i r ch e Napoleon in der Erhaltung des angemaßten Thrones geleistet hat, zwingt ihn zu G e g e n d i e n st e n. Oie Furcht vor den Radikalen und der durch Preußens Siege verletzte Ehrgeiz des französischen Volkes treiben den Raiser wider seinen Willen in den R r i e g mit Preußen, den er ohne Bundesgenossen gegen das geeinte Deutschland führen muß, wobei er den T h r o n verliert. Nach unerhörten Anstrengungen und Erfolgen ist das deutsche Volk geeint. Zm Schlosse zu Versailles rufen Deutschlands Fürsten und Völker Wilhelm I. als erblichen Rais er aus am 18. Januar 1871. Oie Verträge des Bundesstaats werden schon während des Rriegs geschlossen. Die Verfassung des Reichs wird unter der geistgewal- tigen Führung des großen Staatsmannes geschaffen. Meister Bindewald als Bürger. Gewerbl. Uusg. f. Preußen. 9

6. Meister Bindewald als Bürger - S. 131

1912 - Dresden : Köhler
131 Seit drei Jahrhunderten hatten namentlich die Westmächte sich weite außereuropäische Länder angeeignet. So beherrscht England 33 Millionen Geviertkilometer, Rußland 20 „ „ Frankreich 11 „ „ ver. Staat. 9% und Deutschland hatte nichts. Weshalb griffen in die Zukunft schauende Lenker anderer Länder zu solchem Besitze? Reiche Schätze auf der Erde, reichere i n der Erde fielen ihnen damit zu. Rber auch eine andere Not- wendigkeit trieb sie zur Kolonisation: die wachsende Volks- ziffer. Da ist es Bismarcks letztes, großes Verdienst gewesen, daß er seine mächtige Hand über die ersten deutschen Kolonien hielt. Zwar sind es, gegen die 33 Millionen qkm der Engländer nur 3, aber sie enthalten doch die Möglichkeit, wenigstens einem Teile unserer überschüssigen Volkskraft Raum zu lohnender Tätig- keit zu geben. Kaiser Wilhelm Ii., wieder ein hohenzoller, der seine Zeit versteht, hat die deutsche Zlotte ausgebaut. §ast unbemerkt für den einfachen Mann im Volke streben die Zührer der großen Mächte nach etwas ganz Neuem in der Geschichte der Menschheit: dem Zusammenschluß von Ländern zu Weltwirtschaftsgebieten. Das eine große Weltwirtschaftsgebiet wird England mit seinen Kolonien bilden, die alles, aber auch rein alles bieten, was die künf- tigen Millionen an Pflanzenstoffen, Herden und Erzschätzen bedürfen. Rußland kann seine Bevölkerung auf seinem Besitze ver- doppeln und alles Nötige selbst erzeugen. Frankreich und seine Kolonialländer sind wirtschaftlich auch unabhängig. Vas vierte Weltwirtschaftsgebiet wird wahrscheinlich G e - s a m t a m e r i k a werden, und Japan hofft, der Zührer der ostasiatischen Welt zu werden. Nur Deutschland steht — wie es scheint — solchen Zu- kunftsaufgaben hilflos gegenüber. Noch kann sich eine Völkergruppe zu einem Weltwirt- schaftsgebiete einen, das sich von Hamburg über Wien und 9*

7. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 260

1886 - München : Ackermann
260 14.802.000 kg, in Spanien 4,000,000 kg, in Grossbritannien 3.947.000 kg, in Frankreich 3,582,000 kg, in Belgien 2.085.000 kg, in Österreich-Uugarn 1,310,000 kg, in Russland 1.678.000 kg, in Schweden-Norwegen 1,430,000 kg. In der Produktion von Bleierzen überragen Spanien und das deutsche Reich bei weitem alle anderen europäischen Staaten. Blei wird in der Rheinprovinz, den Regierungsbezirken Oppeln, Wiesbaden, Hildesheim und Arnsberg, dem Harz, Sachsen, in geringerem Masse auch in der Oberpfalz, Lothringen und in dem Regierungsbezirk Minden gewonnen. Die jährliche Produktion beträgt im Deutschen Reich 91,000,000 kg, in Spanien 130,000,000 kg, in Grossbritannien 49,190,000 kg, in Frankreich 19,622,000 kg, in Österreich-Ungarn 11,652,000 kg, in Italien 10,000,000 kg. Besonders wichtig ist in Deutschland die Gewinnung von Zink, worin es ebenfalls alle anderen Staaten Europas überragt. Zinkerze und Blockzink werden vorzüglich in den preussischen Regierungsbezirken Oppeln, Arnsberg, Aachen, Köln, Düsseldorf, Wiesbaden, Hildesheim und in geringerem Grade im Königreich Sachsen gewonnen. Preussen liefert die Hälfte alles für die Messingbereitung nötigen Zinkes, welches in den Handel kommt, und es bildet dies einen wichtigen Exportartikel. In der Zinngewinnung steht das deutsche Reich nach Grossbritannien in zweiter Reihe. Die jährliche Zinngewinnung aus dem sächsischen Erzgebirge beträgt 1.064.000 kg. Der Eisenbergbau nebst dem Hüttenbetriebe hat im deutschen Reiche in den letzten 30 Jahren sowohl hin- sichtlich der Vermehrung der Produktionsmassen, als auch in Betreff der Qualität des Erzeugnisses ganz ausserordentliche Fortschritte gemacht. Die Roheisenproduktion Deutschlands, die im Jahre 1850 nur 270,000 Tonnen (die metrische Tonne zu 1000 kg) betrug, ist heutzutage auf ungefähr 3 Millionen Tonnen gestiegen, so dass das Deutsche Reich auch in der Ge- winnung dieses so wichtigen Metalls unter den Staaten des Festlandes die erste Stelle einnimmt. Es wird nur von England übertreffen, welches jährlich 8^/2 Millionen Tonnen produziert, während Frankreich 2,033,000 Tonnen, Belgien 624,700 Tonnen, Österreich-Ungarn 600,000 Tonnen, Schweden 430,000 Tonnen, Russland 423,000 Tonnen, Luxemburg 376,000 Tonnen jährlich gewinnen. Die wichtigsten Eisenlager befinden sich in Preussen in den Provinzen Rheinland, Westfalen, Schlesien und Hessen-Nassau, in den Regierungsbezirken Hildesheim, Osnabrück, Erfurt und Magdeburg. Einer der be-

8. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 481

1886 - München : Ackermann
481 Unterhandlungen wieder auf, und der Krieg wurde von Seiten Österreichs, mit dem England und Russland ein Bündnis, die zweite Koalition, geschlossen hatten, von neuem gegen Frank- reich aufgenommen (1799). Siegreich drangen die Heere der Verbündeten unter dem Erzherzog Karl und dem russischen General Suwarow in Deutschland, in der Schweiz und in Italien vor. Indessen war der General Bonaparte aus Ägypten glücklich nach Frankreich zurückgekehrt und bewirkte dort im Einverständnis mit einigen andern mit ihm verbundenen Män- nern den Sturz der schwachen Direktorialregierung. Er selbst kam jetzt an die Spitze der Gewalt, indem er zum ersten Konsul der Republik erklärt wurde (1799). Jetzt änderte sich bald die ganze Lage der Dinge. Bonaparte drang im fol- genden Jahre in einem kühnen Zuge über die Alpen in Italien ein und stellte durch einen Sieg bei Marengo über die Öster- reicher (1800) das Übergewicht der französischen Waisen wieder her. Nachdem bald darauf auch der französische General Moreau in Süddeutschland bei Hohenlinden einen Sieg über ein österreichisches Heer errungen hatte, sah sich der Kaiser genötigt, für sich und das Reich den Frieden zu Lüne- ville (1801) zu Schliessen, in welchem ausser den im Frieden zu Campo Formio bereits festgestellten Gebietsveränderungen vom deutschen Reiche das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten werden musste. Eine Folge dieses Friedens war die Auflösung des deutschen Reichs in seiner bisherigen Verfassung. Denn die geistlichen Reichsstände (Erzbischöfe, Bischöfe u. a.) verloren durch sogenannte Säkularisation, d. i. durch Auf- hebung der weltlichen Gewalt der Geistlichen, und viele welt- liche bisherige Reichsstände durch sogenannte Mediatisier- ungen, d. i. durch Zuteilung unter andere Fürsten ihre Reichs- unmittelbarkeit. Die Gebiete dieser vormaligen Reichs- glieder kamen an andere Landesfürsten unter dem Namen von Entschädigungen für Verluste, welche diese auf dem linken Rheinufer durch Abtretungen an die französische Republik er- litten hatten. Alles dieses wurde auf dem Reichstage zu Regens- burg nach langen Verhandlungen durch den sogenannten Reichs- deputationshauptschlufs (1803) festgestellt. — Von nun an bestand das Kaiserreich der Deutschen nur noch dem Namen nach und sollte bald ganz verschwinden. 74. Napoleon i., Kaiser der Franzosen. Bald nach dem Lnneviller Frieden ließ sich Bonaparte als Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen (1804) und Lesebuch f. gewerbl. Fortbildungsschulen. Zl

9. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 488

1886 - München : Ackermann
488 78. Der schleswig-holsteinische und der deutsche Krieg 1866. Das größte Hindernis zu einer engeren nationalen Einigung der verschiedenen Glieder des deutschen Volks., lag in dem Miß- stand. daß in Deutschland zwei Großmächte, Österreich und Preu- ßen, deren Interessen und Bestrebungen oft einander entgegenstan- den, sich gleichsam die Wagschale hielten, und keine der andern sich unterordnen konnte. So wuchs die deutsche Einigungsfrage all- mählich zu einer Machtsrage heran, die schließlich nur mit dem Schwerte gelöst werden konnte. Preußens König Wilhelm I. erkannte, daß Preußens Existenz und Wohlfahrt mit einer geach- teten nationalen Stellung des deutschen Volkes unlöslich verbunden sei. Deshalb entschied sich der König für eine thatkräftige Politik, deren Ziel die Herstellung der nationalen Einigung Deutschlands im Innern und einer geachteten Selbständigkeit nach außen sein sollte. In dieser großen Aufgabe wurde der König durch einen außerordentlichen Staatsmann, Otto von Bismarck, kräftigst unterstützt, dem er seit 1862 die Leitung der Staatsgeschäfte an- vertraute, und der selbst vor einem Bruche mit Österreich nicht zurückschreckte, um das Ziel seiner nationalen Politik zu erreichen. Ehe es jedoch hiezu kam, verbanden sich beide Großmächte für kurze Zeit noch einmal zu einem gemeinsamen Waffengange gegen Dänemark, das die bisher vergewaltigten deutschen Herzog- tümer Schleswig-Holstein völlig einverleiben wollte. Die Frucht ihres gemeinsamen Vorgehens und siegreichen Krieges (1863) war die völlige Lostrennung Schleswig-Holsteins von Dänemark und die Abtretung der Herzogtümer an Preußen und Österreich. Der Streit über den Besitz und die Verwaltung der eroberten Her- zogtümer gab die unmittelbare Veranlassung zum Kriege des Jahres 1866, in welchem Preußen mit Italien und den kleineren norddeutschen Staaten dem mit den süddeutschen Staaten und den Königreichen Hannover, Sachsen, Kurfürstentum Hessen und Her- zogtum Nassau verbündeten Österreich gegenüberstand. In einem raschen Kriegs- und Siegeszug, welcher die preußischen Waffen nach dem Treffen bei Nachod, Gitschin und der Hauptschlacht bei Königgrätz bis in die Nähe von Wien führte, entfaltete Preußen eine von seinen Gegnern nicht geahnte Kraft und nötigte Österreich zum Frieden von Prag, nach dessen Bestimmungen Österreich aus Deutschland schied und seine Zustimmung zur Bil- dung eines norddeutschen Bundes unter der Leitung Preußens und zur Einverleibung der Herzogtümer Schleswig-Holstein, des Königsreichs Hannover, Kurfürstentums Hessen, Herzogtums Nassau und der freien Stadt Frankfurt gab. Die süd- deutschen Staaten, deren Truppen als Bundesarmee in den Treffen bei Dermbach. Kissingen, Hammelburg und am Main nur geringeren Anteil an dem Kriege gegen Preußen genommen, schlossen schnell

10. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 497

1886 - München : Ackermann
497 sich Friedrich Ii. abermals des dagegen protestierenden Herzogs von Zweibrücken so energisch an, daß man in Wien die Sache fallen ließ. Karl Theodor starb am 16. Februar 1799, und da in- zwischen auch der Herzog Karl von Zweibrücken kinderlos gestorben war, so wurde dessen Bruder Maximilian Iv. Joseph, Her- zog von Pfalz-Zweibrücken, Kurfürst von Bayern und der Pfalz. 84. König Max Josef I. Unter schwierigen Verhältnissen trat Maximilian Joseph die Regierung an, da grosse Missbrauche und Unzukömmlich- keiten der früheren Regierung zu heben waren. Sein Einzug in München war ein Festtag. Den ersten Grafs erhielt er von einem Brauer, der mit seiner breiten Hand die des Kurfürsten ergriff und dabei rief: „No, Maxei, weil d’ nur da bist!“ Es war der Ausdruck der Volksstimmung; denn leutselig, heiter und liebenswürdig, war Max schon früher als Gast des verstor- benen Kurfürsten den Münchenern lieb und wert geworden. Die Leitung der inneren und äusseren Politik wurde dem auf- geklärten Staatsmanne Grafen Montgelas übertragen. An- fangs hielt Max Joseph, trotzdem er als ehemaliger französischer Offizier Sympathie für Frankreich hegte, zu Österreich und wurde in dessen Niederlage verwickelt. Erst als der Kaiser Franz beim Wiederausbruch der Feindseligkeiten unbedingten Anschluss an Österreich verlangte und eine neutrale Stellung Bayerns nicht dulden wollte, als ferner dem Kurfürsten zur Kenntnis gelangte, dass Österreich auf Erwerbung bayerischen Gebietes es abgesehen habe, schloss er sich Frankreich an. Im Frieden zu Luneville erhielt Bayern als Ersatz für die auf dem linken Ufer des Rheines innegehabten Länder die Hochstifte Würzburg, Bamberg, Augsburg, Freising, Passau, zahlreiche Abteien und Reichsstädte. Diese Verbindung brachte später noch reicheren Gewinn. Im Pressburger Frieden 1806 wurde Bayern durch Tirol und Vorarlberg, die Reichsstadt Augsburg, das Fürstentum Eichstädt vergröfsert und am 1. Januar 1806 zum Königreich erhoben. Am 12. Juli 1806 errichtete Napoleon mit 16 deutschen Fürsten den Rheinbund. Als Mitglied dieses von Napoleon völlig beherrschten Bundes musste Bayern dem französischen Eroberer seine Kriegsmacht zur Verfügung stellen, und so kämpften die Bayern siegreich .bei Abensberg und Eck müh 1 gegen Österreich, und im Verein mit den Verbün- deten bei Landshut, Aspern und Wagram. Der Auf- stand Tirols wurde mit Frankreichs Hilfe nach harten Kämpfen unterdrückt, hierauf erhielt Bayern Salzburg, Berchtesgaden, das Lesebuch f. gewerbl. Fortbildungsschulen. 32
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